Skarabäus und Schmetterling

Romantische, historische Erzählung vor dem Hintergrund der Entdeckung des Grabes von Tutanchamun. Empfehlenswerte Neuauflage!

Der Roman „Skarabäus und Schmetterling“ der Bestsellerautorin Elisabeth Büchle stammt ursprünglich aus dem Jahr 2015 und ist nun in einer Neuauflage und unter einen neuen ISBN im GerthMedien Verlag erschienen. Fans der Autorin werden in diesem Buch Charaktere aus dem Roman „Das Mädchen aus Herrnhut“ wiedertreffen. Auch wenn dieser Roman völlig unabhängig von dem Vorgänger gelesen werden kann, gibt es doch einige Verweise, die man sicherlich besser versteht, wenn man den Vorband gelesen hat.

Dieses Buch ist zweigeteilt plus einer Vorgeschichte im Pro- bzw. Epilog. Ein Glossar am Ende des Buches vervollständigt das Wissen rund um Ägypten und Tutanchamun.

Im Jahr 1922 reist die junge Sarah mit ihrer abenteuerlustigen Ziehmutter nach Ägypten, um den Ausgrabungen von Howard Carter beizuwohnen. Kaum sind sie dort angekommen, geraten die beiden in eine tödliche Gefahr. Doch wen von ihnen gelten die Anschläge und warum? Oder ist es der Fluch des Tutanchamun, der sie in Gefahr bringt?

Nur 90 Jahre später sieht sich auch Rahel, eine Nachkommin von Sarah, ebensolchen Gefahren ausgesetzt. Ihre Familie steht unter dem Verdacht Grabschätze des Tutanchamun zu besitzen und zu verkaufen. Das ruft nicht nur die Staatsgewalten von Deutschland und England auf dem Plan, auch skrupellose Verbrecher versuchen die Schätze an sich zu bringen. Wer kann Rahel schützen und wem kann sie überhaupt noch vertrauen?

Historisch gesehen hat mich dieses Buch sehr interessiert und gerade im ersten Teil gibt es auch viele interessante Fakten zu der Entdeckung des Tutanchamun Grabes. Aus meiner Sicht hätte es durchaus noch mehr sein können. Die Autorin hat es dafür aber auch gelungen geschafft diese historischen Aspekte gut in ihre Geschichte miteinzubinden. Allerdings hat mich die romantische Beziehung im ersten Teil nicht so ganz überzeugt. Sarah kann sich zwischen Jakob und Andreas nicht entscheiden, der eine bietet Sicherheit, der andere eher Abenteuer. Jakob bleibt ein wenig zu „blass“ aus meiner Sicht und Andreas kann sich nicht entscheiden. Das ist sicherlich so gewollt, aber es zieht sich auch etwas hin.

Im zweiten Teil war mein erster Gedanke, dass sich dieses Beziehungsverhältnis wiederholt, was mich nicht wirklich überzeugt hätte. Doch hier trennt es sich schneller als im ersten Teil und die Beziehung zwischen Rahel und Duke bzw. Falk ist geklärt. Dieser zweite Teil bietet meines Erachtens auch deutlich mehr Spannung und Humor. Falk ist gerade zu prädestiniert hierfür. Während man im ersten Teil viel schneller einen Verdacht hat, wer der oder die Täter sein könnten, ist der zweite Teil bis zum Schluss rätselhaft und geheimnisvoll und hat mich somit deutlich mehr von dem Buch überzeugt. Zum Schreibstil von Elisabeth Büchle muss man eigentlich nichts mehr schreiben, sie schreibt gekonnt und bildhaft, was ich sehr an ihren Büchern mag. Der Spannungsbogen ist im zweiten Teil deutlich höher als im ersten, auch haben mir hier die Charaktere der Protagonisten viel besser gefallen. Trotz dass mich der erste Teil nicht ganz überzeugt hat, kann ich dieses Buch empfehlen, besonders auch für diejenigen, die sich für ägyptische Geschichte interessieren.