Christi Himmelfahrt

Was ist Christi Himmelfahrt?

An dem Feiertag Christi Himmelfahrt oder Auffahrt, der in Deutschland, Österreich und in der Schweiz ein gesetzlicher Feiertag ist, gedenken Christen verschiedener Konfessionen an die Rückkehr von Jesus Christus von der Erde in den Himmel. Für viele Menschen ist der Hintergrund dieses Feiertags verwirrend, vor allem, weil am gleichen Tag der „Vatertag“ gefeiert wird, wie genau lässt sich also Christi Himmelfahrt erklären?

Christi Himmelfahrt in der Bibel

In der Apostelgeschichte im Neuen Testament lässt sich nachlesen, dass Jesus sich nach seinem Tod (Karfreitag) seinen Jüngern 40 Tage lang zeigte und zu ihnen sprach, bis er in den Himmel auffuhr. Unmittelbar vor seiner Rückkehr in den Himmel spricht Jesus ein letztes Mal zu seinen Jüngern (Nachfolgern): „Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ (Apostelgeschichte 1,8 Lutherbibel 2017). Sobald Jesus diese Worte sprach, wurde er nach biblischer Überlieferung vor den Augen seiner Jünger emporgehoben und stieg in einer Art Wolke auf zum Himmel (Apostelgeschichte 1,9). Im zehnten Vers des ersten Kapitels der Apostelgeschichte wird weiter beschrieben, dass nach Jesu Rückkehr in den Himmel zwei in weiß gekleidete Männer neben den Jüngern stehen und ihnen verkünden, dass Jesus auf dieselbe Weise vom Himmel zurückkehren wird, wie er kurz zuvor in den Himmel aufgefahren ist.

Christi Himmelfahrt - ein Feiertag voller Hoffnung

Mit der Himmelfahrt endet die Zeit der physischen Gegenwart Jesu auf der Erde, die mit seiner Geburt, die an Weihnachten gefeiert wird, begann. Jesus ist zurückgekehrt zu Gott, seinem Vater und thront zur Rechten Gottes (Markus 16,19). Das Wort „Himmel“ bezieht sich in diesem Kontext nicht auf den irdischen Himmel, der mal blau, mal mit Wolken bedeckt ist, sondern auf den Wohnort Gottes, der die menschliche Vorstellungskraft übersteigt. Jesus betont vor seiner Auffahrt in den Himmel die baldige Ankunft des „Heiligen Geistes“, um seinen Jüngern zu vermitteln, dass er zwar nicht mehr physisch bei ihnen sein kann, sie aber dennoch nicht alleine zurechtkommen müssen. In der biblischen Erzählung der Himmelfahrt geht es also nicht in erster Linie darum, dass die Jünger von Jesus verlassen werden, sondern um die Hoffnung auf die Ankunft des „Heiligen Geistes“, die an Pfingsten gefeiert wird, und darum, dass Jesus in einer unbestimmten Zukunft aus dem Himmel zurückkehren wird.

Wann ist Christi Himmelfahrt?

Im Gegensatz zu Heiligabend gibt es für Christi Himmelfahrt kein gleich bleibendes Datum. Christi Himmelfahrt findet jedes Jahr immer genau 40 Tage nach Ostern statt. Der Zeitraum der 40 Tage ist hierbei kein Zufall, sondern passend zur biblischen Überlieferung der Zeitdauer von Jesu Wirken auf der Erde nach seinem Tod und passend zur 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern. Dieser wichtige Feiertag für Christen gilt übrigens erst seit dem vierten Jahrhundert als eigenständiger Feiertag und erst seit den dreißiger Jahren als gesetzlicher Feiertag in Deutschland. 

Wie wird Christi Himmelfahrt gefeiert?

Evangelische und katholische Christen feiern an Christi Himmelfahrt Gottesdienste oder Messen. In manchen katholischen Gemeinden wird zum Beispiel während der Messe zu Christi Himmelfahrt die Osterkerze ausgelöscht, als Symbol dafür, dass Jesus nicht mehr physisch bei den Menschen ist. 

Vatertag und Christi Himmelfahrt 

Viele Menschen kennen diesen Feiertag, an dem Christen feiern, dass Jesus endgültig in den Himmel aufgefahren ist, eher als Vatertag, bei dem männliche Teilnehmer eine gemeinsame Wanderung, eine Fahrradtour oder einen Ausflug veranstalten und dabei häufig viel Alkohol konsumieren. Möglicherweise entstammte der Brauch des Vatertags einem Brauch aus dem 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war es nämlich notwendig, dass ein Eigentümer eines Grundstücks dieses mindestens einmal im Jahr komplett umrunden musste, um seine Besitzansprüche behalten zu können. Dieser germanische Rechtsbrauch wurde damals „Schinkentour“ oder auch „Herrentour“ genannt, weshalb angenommen wird, dass der Vatertag, den viele Menschen heutzutage an Christi Himmelfahrt feiern, aus diesem germanischen Brauch entsprang, denn Frauen waren bei solchen Schinken- oder Herrentouren nicht erlaubt. Nach und nach etablierte sich der Vatertag als Gegenstück zum Muttertag. Der Muttertag hat übrigens keinen christlichen Ursprung, sondern wurde von der amerikanischen Frauenrechtlerin Anna Jarvis im Jahre 1905 ins Leben gerufen.