Karfreitag

Was ist Karfreitag?

Karfreitag wird, wie der Name bereits vermuten lässt, an einem Freitag gefeiert. Genaugenommen handelt es sich hierbei immer um den Freitag unmittelbar vor Ostersonntag. Der Karfreitag wird als einer der höchsten Feiertage für Christen verschiedener Konfessionen angesehen. Ursprünglich leitet sich der Name Karfreitag von dem althochdeutschen Wort „Kara“ ab, welches so viel bedeutet, wie: Sorge oder Kummer. Dies erklärt auch den Anlass dieses Feiertags, denn Christen weltweit gedenken am Karfreitag der Kreuzigung Jesu Christi. Der Karfreitag ist darüber hinaus der Höhepunkt der Fastenzeit, die nach Karneval oder Fasching, am Aschermittwoch beginnt und in der Osternacht (Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag) endet und gilt in Deutschland als ein gesetzlicher, sogenannter stiller, Feiertag. Das bedeutet, dass öffentliche Veranstaltungen, Unterhaltungsveranstaltungen und auch Märkte an diesem Tag nicht stattfinden. Auch das Tanzverbot am Karfreitag soll die Botschaft dieses Feiertags unterstützen. 

Karfreitag in der Bibel

An Karfreitag gedenken wir Christen, dass Jesus, der Sohn Gottes, schuldlos am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist und uns dadurch unverdient das ewige Leben in Gemeinschaft mit Gott geschenkt wurde: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Johannes 3,16 Lutherbibel 2017). Warum wurde Jesus, der keines Verbrechens schuldig war, zum Tode verurteilt? Laut der biblischen Überlieferung wurde Jesus vom Hohen Rat der Gotteslästerung angeklagt, denn auf die Frage, ob er Gottes Sohn sei, antwortete Jesus mit den Worten „Ich bin’s; und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels“ (Markus 14,62 Lutherbibel 2017). Im 18. und 19. Kapitel des Johannesevangeliums wird beschrieben, wie Jesus vom Haus des Hohenpriesters zum Palast des römischen Statthalter Pontius Pilatus geführt wird, damit dieser ihn verurteile. Nach einem kurzen Verhör und einer von Pilatus angeordneten Auspeitschung Jesu durch römische Soldaten, die ihn verspotten und ihm eine Dornenkrone aufsetzen, fordern die Hohenpriester und die Tempelwache die Kreuzigung Jesu. Der Evangelist Johannes beschreibt, dass Pilatus Jesus nach dieser Aufforderung zur Kreuzigung erneut verhört und ihm deutlich macht, dass er, Pilatus, die Macht habe, ihn freizulassen oder zu kreuzigen. Jesus erwidert ihm jedoch, dass er keine Macht dazu habe, wenn sie ihm nicht von oben gegeben sei. Letztendlich entscheidet sich Pilatus dazu, Jesus zur Kreuzigung an seine Soldaten zu übergeben. In Johannes 19, Vers 17-18 wird beschrieben, dass Jesus sein Kreuz selbst zur Kreuzigungsstätte Golgatha trägt und anschließend gekreuzigt wird. 

Karfreitag - ein Trauertag oder ein Feiertag?

Auch wenn die Bezeichnung „Feiertag“ für den Karfreitag etwas irreführend klingen mag, schließlich handelt es sich um einen stillen Feiertag, an dem das Feiern, im Sinne vom Tanzen, verboten ist, ist der Karfreitag nicht nur ein Tag des mitfühlenden Gedenkens und der Trauer über das Leid Jesu bei der Kreuzigung. Vielmehr erinnern sich Christen weltweit am Freitag vor Ostersonntag an die Tatsache, dass Jesus, Gottes Sohn, sein Leben hingegeben hat, um die Sünden aller Menschen zu vergeben, zur ewigen Versöhnung mit Gott.