Artikel-Nr.: | 821083 |
---|---|
ISBN / EAN: | 978-3-98695-083-5 |
Thema: | Romane |
- Maße: 13,5 x 21,5 cm
- Seitenanzahl: 352
- Einband: Paperback
- Gewicht: 0,44 kg
Verantwortliche Person für die EU
Anmelden
2 Bewertungen
27. März 2025 09:36
Eine zweite Chance
Ein malerisches Dorf in den Bergen Montanas. Hier in Moose Creek kennt jeder jeden und Neues spricht sich in Windeseile herum. Das erfahren Jeremy und Bea, die dorthin zurückkehren: in Beas Heimat, wo ihr Vater und ihre geliebten Großeltern wohnen. Doch was ist mit Grandma June los? Sie spricht Bea mit falschem Namen an und scheint leicht verwirrt. Mitch, ihr Vater kämpft sich durchs Leben. Kann sie ihm helfen und kann das alte gegenseitige Vertrauen wieder aufgebaut werden? Eine Herausforderung jagt die nächste. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen und der Einstieg war leicht. Die Kapitel über Grandma June werden in "Ich-Form" erzählt, so dass man sich sehr gut in ihre Gefühlslage hineinversetzen kann. Es ist für alle Beteiligten nicht leicht, mit dem Werdegang einer Demenz fertig zu werden. Die Autorin versteht es zu schildern, alten Beziehungen eine zweite Chance zu geben. Trauerbewältigung ist ein großes Thema und wie gehe ich damit um, wenn mir das Liebste genommen wurde? Auch wird deutlich, dass aus vergangenen Fehlern wunderschönes entstehen kann. Der christliche Glaube wird verhalten eingebracht, da hätte ich mir etwas mehr gewünscht, z.B. wie lebe und erlebe ich den Glauben in den täglichen Herausforderungen? Ein schöner Roman, der auf dunkle Wege Sonnenstrahlen schickt und die Herzen erwärmt.
26. Februar 2025 16:24
„Anspruchsvoll, schwer und doch behutsam“
Mit ihrem Roman „Das Leuchten der Berge“ ist der Autorin Katie Powner ein wunderschönes Werk gelungen. Es gelingt ihr, schwere Themen wie Krankheit, Verlust und Trauerbewältigung auf behutsame und feine Weise der Leserschaft näher zu bringen und sich damit auseinander zu setzen. Sie erzählt die Geschichte von drei Generationen, die mit Krisen zu kämpfen haben und ihre unterschiedliche Herangehensweise und Verarbeitung davon. Der Handlungsschwerpunkt ist ein beschaulicher und idyllischer Ort in den Bergen von Montana. Diese Kulisse ist einfach ideal für das Geschehen. Die Großmutter June lebt mit einem großen Geheimnis, von dem niemand sonst Bescheid weiß und das sie schwer niederdrückt. Hinzu kommt ihre Krankheit Demenz, die im Laufe des Buches immer weiter fortschreitet. Der Sohn Mitch kämpft mit dem Tod seiner Frau von vor 2 Jahren und hat sich komplett von der Außenwelt abgeschottet. Dann ist da noch dessen Tochter Bea, die mit ihrem Mann nach einer gescheiterten Berufslaufbahn und einer großen Überraschung nach Hause zurückkehrt. Mit einer wunderbaren Feinheit und Zerbrechlichkeit beschreibt die Autorin, wie die verschiedenen Charaktere aufeinandertreffen, sich wieder näherkommen und alte Wunden heilen. Dabei zeigt das Buch deutlich auf, dass auch schwierige Zeiten zu unserem Leben dazugehören, aber wir in der Entscheidung stehen, ob diese Umstände uns kaputt machen oder wachsen lassen. Sowohl näher zu Gott, als auch näher zu unseren Mitmenschen, die uns lieben und nur das Beste für uns wollen. Auch wenn ich anfangs durch die Schwere der Thematik etwas gebraucht habe, bis ich in die Geschichte eintauchen konnte, bin ich dankbar, wie die Autorin damit umging und mit welchen Worten sie die Geschehnisse schildert. Aus eigener, leidvoller Erfahrung weiß ich, wie schwer die Krankheit Demenz für den Kranken, aber auch für die Angehörigen sein kann. Karin Powner gelingt es, der Leserschaft damit keine Angst zu macht oder sie sogar abzuschrecken, sondern sie nimmt sie mit hinein und vermittelt Hoffnung. Ich empfehle den Roman gerne weiter, möchte aber betonen, dass es keine leichte, aber dafür eine umso tiefere und wichtigere Kost ist.