Artikel-Nr.: | 396154 |
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ISBN / EAN: | 978-3-7751-6154-1 |
Thema: | Romane |
Eine bewegende Geschichte, inspiriert von Polens dunkelsten Tagen.
- Maße: H 21,5 cm/B 13,5 cm
- Seitenanzahl: 416
- Einband: gebunden
- Gewicht: 0,68 kg
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1 Bewertung
4. August 2022 15:38
Mutterliebe... Absolut empfehlenswerter Roman zur Geschichte der Judenverfolgung ab 1939 in Polen.
Der Roman „Das Medaillon“ der Autorin Cathy Gohlke basiert auf wahren Begebenheiten und zeigt all die Schrecken der Judenverfolgung ab 1939 in Polen. Rosa und Itzhak sind glücklich verheiratet und schon bald soll ihr erstes Kind auf die Welt kommen. Doch als Juden in Warschau sehen sie sich der immer größer werdenden Gefahr durch die Verfolgung gegenüber. Das Schicksal trennt sie und jeder für sich muss folgenschwere Entscheidungen treffen. Sophie, als Engländerin mit einem polnischen Piloten verheiratet, der im Exil ist, verliert in den ersten Kriegstagen ihr Kind. Allein in Warschau ist sie zutiefst berührt vom Schicksal der Juden und versucht zu helfen, wo es ihr möglich ist. Doch die Gefahr für Helfer ist nicht weniger groß als für die Juden selbst. Wird sie ihren Janek jemals wiedersehen? Lebt er überhaupt noch und wird sie den Krieg überleben? Die Autorin Cathy Gohlke schildert das Schicksal der beiden Frauen und ihrer Familie zutiefst emotional und bewegend. Schon beim Lesen kam mir der Verdacht auf, dass es sich teilweise um wahre Schicksale handeln könnte, so ergreifend und erschreckend es auch ist. Leider wurde diese Vermutung im Nachwort bestätigt. Ich habe schon mehrere Bücher über die Verfolgungen gelesen, doch nur wenige in Romanform. Der Autorin gelingt es Wahrheit und Fiktion hervorragend zu verbinden, was dem Schmerz beim Lesen aber nicht nimmt. Im Gegenteil! Der Schreibstil von Cathy Gohlke liest sich sehr gut und fesselnd. Dadurch, dass die Geschichten der beiden Frauen größtenteils alternieren, kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Die Charaktere ihrer Protagonisten baut die Autorin hervorragend und nachvollziehbar auf. Insbesondere die Gedanken, Gefühle und Entscheidungen werden hervorragend herausgearbeitet. Auch die Settings sind (leider) sehr realistisch und bildhaft beschrieben, was das Leid noch einmal mehr verdeutlicht. Die Themen „(Mutter-) Liebe und Vergebung“ sowie die Gemeinsamkeiten vom Christen- und Judentum werden aus meiner Sicht gelungen dargestellt. So wird aus diesem Roman nicht nur eine wertvolle Erinnerung an eine Zeit, die wir hoffentlich nie wieder erleben müssen, sondern zugleich ein Aufruf sich gegen Hass, Gewalt und Antisemitismus zu wenden. Ein Buch, das ich vielen Menschen ans Herz legen möchte.