Anfang einer neuen Zeit

Die Freiheit der Vergebung. Großartiger Debütroman!

Mit ihrem Debütroman „Anfang einer neuen Zeit“ führt die Autorin Tabea Rompf den Leser/die Leserin nach Königsberg ins Jahr 1944.

Dort lebt Emma mit ihrer älteren Schwester Charlotte, als das Bombardement von Königsberg beginnt. In dieser Nacht verliert Emma nicht nur ihre Schwester, sondern auch ihr Zuhause. Für kurze Zeit kann sie auf einem Hof Unterschlupf finden, bis sie vor den Russen flüchten muss. Im Sammelpunkt für Flüchtlinge werden sie von den Russen eingeholt und einige Frauen, zu denen auch Emma gehört, werden nach bestimmten Gesichtspunkten aussortiert. Was wird nun mit ihnen geschehen?

Tabea Rompf zeigt mit ihrem Debütroman ihr großartiges Talent zum Schreiben. Ihr Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Nicht nur die Dramaturgie der historischen Handlung sorgen für einen gelungenen Spannungsbogen, auch die romantische Beziehung, die sich zwischen Emma und dem russischen Offizier Ajoscha entwickelt, trägt hierzu bei. Die Charaktere ihrer Protagonisten zeichnet die Autorin wahrhaftig und realitätsnah. Man leidet gerade zu mit ihnen, denn dieser Roman zeigt die dunklen Seiten des Krieges und der Nachkriegszeit. Ohne die christlichen Anknüpfungspunkte wären manche Stellen kaum auszuhalten. Hier überzeugt Tabea Rompf auch von einer guten historischen Recherche. Ihre Settings beschreibt sie bildhaft, auch wenn man manches Detail sich lieber nicht vor Augen führen möchte. Mich hat sie mit ihrem Debut überzeugt und ich hoffe, dass sie nicht nur weitere Romane veröffentlicht wird, sondern auch, dass es zu diesem Buch noch eine Fortsetzung geben wird. Die Zukunft von Emma und Ajoscha bietet gerade zu einen weiteren Band an.